Habe gerade den aktuellen Juni/Juli-Literatur-Spiegel durchgeblättert und bin einigermaßen fassungslos. „Der Schriftsteller …“, „Der Italiener …“, Der Komiker …“
– es hört nicht auf mit den bestimmten Artikeln im Maskulin.
Die Spiegel-Redakteure scheinen zu glauben, dass nur Männer lesenswerte Bücher schreiben. Oder wie soll man es sonst erklären, dass sie den Autorinnen weniger als eine Seite eingeräumt
haben?
Auf Seite 12, ganz unten, endlich ein Buch von einer Frau: Laetitia Colombani. Und auf Seite 14, hurra, eine ganze halbe Seite über das Buch von Linn Ullmann. Warum Linn Ullmann? Weil sie ihrem
Vater, Ingmar Bergmann, damit ein Denkmal gesetzt hat.